Keine Einzelhaltung! - Warum?
Eine Ratte alleine halten? Nur, wenn Sie die folgenden Fragen alle mit "Ja" beantworten können.
1. Habe ich 24 Stunden am Tag in 7 Tagen der Woche Zeit für meine Ratte?
2. Lecke ich meiner Ratte das Fell ab und säubere sie so schonend ohne sie durch zwanghaftes baden unter Wasser unnötig zu stressen?
3. Kann ich mich per Ultraschall mit meiner Ratte unterhalten?
4. Schlafe ich zusammen mit meiner Ratte in ihrer Hängematte?
Beim lesen wird schon bemerkbar gewesen sein wie ironisch all diese Fragen wirken, aber genau das sind die Fragen, die Sie sich stellen müssen. Wer dennoch eine einzelne Ratte haben möchte und das obwohl er alle Fragen mit "Nein" beantwortet hat, bekommt nun von mir ein paar Fragen.
Ist es Ihnen egal, dass Ihr Haustier, von dem Sie behaupten es zu lieben, unglücklich ist und in seinem Leben nie erfahren wird wie wundervoll es ist zusammen mit anderen Ratten alt zu werden? Wollen Sie ein Leben, das schon leider so kurz ist, auf egoistischste Art und Weise so verkümmern lassen und verschwenden? Wollen Sie niemals sehen, wie glücklich Ihre Ratte sein kann?
Wenn ja, dann sind Sie hier falsch und ich möchte an dieser Stelle mein herzlichstes Beileid für das arme Tier aussprechen, das irgendwann in Ihrem Haushalt verenden muss.
1. Habe ich 24 Stunden am Tag in 7 Tagen der Woche Zeit für meine Ratte?
2. Lecke ich meiner Ratte das Fell ab und säubere sie so schonend ohne sie durch zwanghaftes baden unter Wasser unnötig zu stressen?
3. Kann ich mich per Ultraschall mit meiner Ratte unterhalten?
4. Schlafe ich zusammen mit meiner Ratte in ihrer Hängematte?
Beim lesen wird schon bemerkbar gewesen sein wie ironisch all diese Fragen wirken, aber genau das sind die Fragen, die Sie sich stellen müssen. Wer dennoch eine einzelne Ratte haben möchte und das obwohl er alle Fragen mit "Nein" beantwortet hat, bekommt nun von mir ein paar Fragen.
Ist es Ihnen egal, dass Ihr Haustier, von dem Sie behaupten es zu lieben, unglücklich ist und in seinem Leben nie erfahren wird wie wundervoll es ist zusammen mit anderen Ratten alt zu werden? Wollen Sie ein Leben, das schon leider so kurz ist, auf egoistischste Art und Weise so verkümmern lassen und verschwenden? Wollen Sie niemals sehen, wie glücklich Ihre Ratte sein kann?
Wenn ja, dann sind Sie hier falsch und ich möchte an dieser Stelle mein herzlichstes Beileid für das arme Tier aussprechen, das irgendwann in Ihrem Haushalt verenden muss.
Warum ist die Rudelhaltung so wichtig?
Ratten sind Rudeltiere. Das sagt sich nicht einfach so, weil es schön klingt, sondern weil man es sich zu Herzen nehmen sollte. Das heißt: Niemals Ratten alleine halten!
Auch eine Haltung zu zweit ist nicht artgerecht, da dies eine Zwangspartnerschaft darstellt und böse enden kann, wenn sich die Tiere nicht verstehen. Hier kann es zu Streitereien kommen, da es immer ein dominantes und ein devotes Tier gibt. Ratten haben eine strikte Rudelhierarchie, die sie auch bei einer Haltung zu zweit nicht ignorieren werden. Gibt es nun also ein dominantes und ein devotes Tier, hierbei aber kein drittes, mittelrangiges, demnach neutrales Tier, wird das dominante Tier dem devoten Tier unter Umständen übel zusetzen. Das kann von regelmäßigen (blutigen) Kämpfen bis hin zu einer Zwangstrennung oder gar dem Tod eines der Tiere gehen.
Viele Menschen argumentieren damit, dass sie sich intensiv um das Tier kümmern würden, sodass es nie alleine wäre. Dieses Argument wird sehr häufig genutzt und jedesmal möchte ich erneut darüber schmunzeln, da es unmöglich ist dem Tier soviel zu geben wie es andere Ratten täten.
Ein Mensch kann sich nicht im Käfig zu der Ratte dazulegen, wenn sie schlafen möchte, er kann sie nicht auf die Art und Weise putzen, wie es Ratten untereinander tun und auch das miteinander spielen ist mit dem Menschen für die Ratte nicht möglich, da beide Seiten ein unterschiedliches Verständnis dafür haben.
Stellen Sie sich einmal vor sie müssten ihr gesamtes Leben alleine, ohne Kontakt zu anderen Menschen verbringen. Vielleicht würden Sie einen Hund besitzen, der Ihnen die Einsamkeit zumindest ein Stück weit nimmt. Doch Sie würden mit diesem Hund nicht reden können wie mit einem anderen Menschen. Der Hund könnte Ihnen nicht die Zärtlichkeiten geben, auf die Art und Weise wie ein Mensch es täte. Sie würden auf Dauer vereinsamen und depressiv werden. Und irgendwann sterben ohne all die schönen Dinge des Lebens kennengelernt zu haben, weil Sie Ihnen verwehrt wurden.
Genau so ergeht es Ratten, die in Einzelhaltung kommen. Sie bekommen einen vermeidlich guten Ersatz, mit dem sie leben müssen. Der Halter empfindet die Ratte als glücklich, da sie ja so schön zahm sei und immer freudig am Gitter steht, sobald man sich dem Käfig nähert. Doch hat sie eine andere Wahl? Das arme Tier ist so verzweifelt, dass es nach allem greift, was es fassen kann. Es hat keinerlei soziale Kontakte, es kennt die Wärme und Zuneigung von Artgenossen nicht. Deshalb wird es dem Menschen gegenüber extrem anhänglich, da der Mensch und dessen begrenzte Aufmerksamkeit für das Tier das einzige ist, was dem Tier geblieben ist.
Dieser Fakt stimmt mich mehr als traurig. Dass ein Tier derart verzweifelt ist, dass es sich so sehr an den Menschen klammert, nur um der Einsamkeit wenigstens für eine kurze Zeit entkommen zu können. Diese höchst sozialen Tiere sollten nicht mit Einzelhaltung gestraft werden, nur weil der Mensch egoistisch genug ist, sich das alles aufgrund seiner verfälschten Interpretation des Verhalten des Tieres auch noch schön zu reden und das Tier als glücklich abzustempeln.
Ein Gedicht, das ich auf der Seite von Seasides-Rattery gefunden habe. Es ist sehr rührend und spätestens hiernach sollte jeder die Tiere verstehen.
Stille
(Copyright: Daniela Fiutak 2005)
Alles still.
Kein Laut ist zu hören.
Und das schon seit Stunden, aber nun wird es ja nur noch weitere acht Stunden dauern „die Stille“...
Wenigstens konnte ich noch bis vor kurzem deinen schwachen Geruch wahrnehmen. Doch der ist nun auch fort.
Ich werde versuchen diese langen Stunden zu schlafen. Denn ich habe Angst vor der Stille. Es wird mir wieder nicht gelingen. Doch wenn es mir gelingen würde, könnte ich mich in meine wenigen Erinnerungen retten. Dort ist es warm und angenehme Geräusche umgeben mich. Die ganze Zeit über spüre ich die Wärme und die Liebe die mich umgibt. Eine Liebe so vollkommen und rein. Die ganze Zeit spüre ich dieses angenehme Kribbeln im Bauch und die Zärtlichkeiten die mir gegeben werden. Meine Geschwister kuscheln sich an mich und wir halten uns warm.
Jetzt höre ich wieder die Stille.
Nichts bewegt sich.
Keine Zärtlichkeit kein Kribbeln.
Nur meine Hängematte die so leblos und tot ist und viel zu groß.
So vergeht Stunde um Stunde und meine Angst vor der Stille wächst. Die Spielzeuge auf dem Boden meiner Höhle sind schon lange nicht mehr interessant. Den Rest der stillen Stunden verbringe ich damit zu fressen und zu versuchen in meine Erinnerungen zu flüchten.
Doch da, ein Geräusch. In dieser Stille und Einsamkeit klingt es so laut wie ein Feuerwerk. Mein Herz macht einen kleinen Sprung. Du bist wieder da und kommst scheppernden Schrittes auf meine Höhle zu. Ich bin glücklich und rüttle an meiner Tür voll Hoffnung das es dann schneller geht. Ich springe freudig umher und für einen Augenblick ist die Stille vergessen. Ich versuche Dir zu zeigen wie glücklich ich bin und hoffe, dass Du dann länger bleibst. Doch es ist wie jeden Tag, du verstehst mich nicht und schon nach einem kurzen Moment ist meine Zeit mit Dir um.
Du kennst die Stille nicht.
Doch für mich kommen jetzt wieder die stillen Stunden. Die Zeit der Stille wird immer länger und unerträglicher. Es gab mal Zeiten ohne Stille aber diese Zeiten sind schon ewig vorbei.
Deine “glückliche” Ratte
Auch eine Haltung zu zweit ist nicht artgerecht, da dies eine Zwangspartnerschaft darstellt und böse enden kann, wenn sich die Tiere nicht verstehen. Hier kann es zu Streitereien kommen, da es immer ein dominantes und ein devotes Tier gibt. Ratten haben eine strikte Rudelhierarchie, die sie auch bei einer Haltung zu zweit nicht ignorieren werden. Gibt es nun also ein dominantes und ein devotes Tier, hierbei aber kein drittes, mittelrangiges, demnach neutrales Tier, wird das dominante Tier dem devoten Tier unter Umständen übel zusetzen. Das kann von regelmäßigen (blutigen) Kämpfen bis hin zu einer Zwangstrennung oder gar dem Tod eines der Tiere gehen.
Viele Menschen argumentieren damit, dass sie sich intensiv um das Tier kümmern würden, sodass es nie alleine wäre. Dieses Argument wird sehr häufig genutzt und jedesmal möchte ich erneut darüber schmunzeln, da es unmöglich ist dem Tier soviel zu geben wie es andere Ratten täten.
Ein Mensch kann sich nicht im Käfig zu der Ratte dazulegen, wenn sie schlafen möchte, er kann sie nicht auf die Art und Weise putzen, wie es Ratten untereinander tun und auch das miteinander spielen ist mit dem Menschen für die Ratte nicht möglich, da beide Seiten ein unterschiedliches Verständnis dafür haben.
Stellen Sie sich einmal vor sie müssten ihr gesamtes Leben alleine, ohne Kontakt zu anderen Menschen verbringen. Vielleicht würden Sie einen Hund besitzen, der Ihnen die Einsamkeit zumindest ein Stück weit nimmt. Doch Sie würden mit diesem Hund nicht reden können wie mit einem anderen Menschen. Der Hund könnte Ihnen nicht die Zärtlichkeiten geben, auf die Art und Weise wie ein Mensch es täte. Sie würden auf Dauer vereinsamen und depressiv werden. Und irgendwann sterben ohne all die schönen Dinge des Lebens kennengelernt zu haben, weil Sie Ihnen verwehrt wurden.
Genau so ergeht es Ratten, die in Einzelhaltung kommen. Sie bekommen einen vermeidlich guten Ersatz, mit dem sie leben müssen. Der Halter empfindet die Ratte als glücklich, da sie ja so schön zahm sei und immer freudig am Gitter steht, sobald man sich dem Käfig nähert. Doch hat sie eine andere Wahl? Das arme Tier ist so verzweifelt, dass es nach allem greift, was es fassen kann. Es hat keinerlei soziale Kontakte, es kennt die Wärme und Zuneigung von Artgenossen nicht. Deshalb wird es dem Menschen gegenüber extrem anhänglich, da der Mensch und dessen begrenzte Aufmerksamkeit für das Tier das einzige ist, was dem Tier geblieben ist.
Dieser Fakt stimmt mich mehr als traurig. Dass ein Tier derart verzweifelt ist, dass es sich so sehr an den Menschen klammert, nur um der Einsamkeit wenigstens für eine kurze Zeit entkommen zu können. Diese höchst sozialen Tiere sollten nicht mit Einzelhaltung gestraft werden, nur weil der Mensch egoistisch genug ist, sich das alles aufgrund seiner verfälschten Interpretation des Verhalten des Tieres auch noch schön zu reden und das Tier als glücklich abzustempeln.
Ein Gedicht, das ich auf der Seite von Seasides-Rattery gefunden habe. Es ist sehr rührend und spätestens hiernach sollte jeder die Tiere verstehen.
Stille
(Copyright: Daniela Fiutak 2005)
Alles still.
Kein Laut ist zu hören.
Und das schon seit Stunden, aber nun wird es ja nur noch weitere acht Stunden dauern „die Stille“...
Wenigstens konnte ich noch bis vor kurzem deinen schwachen Geruch wahrnehmen. Doch der ist nun auch fort.
Ich werde versuchen diese langen Stunden zu schlafen. Denn ich habe Angst vor der Stille. Es wird mir wieder nicht gelingen. Doch wenn es mir gelingen würde, könnte ich mich in meine wenigen Erinnerungen retten. Dort ist es warm und angenehme Geräusche umgeben mich. Die ganze Zeit über spüre ich die Wärme und die Liebe die mich umgibt. Eine Liebe so vollkommen und rein. Die ganze Zeit spüre ich dieses angenehme Kribbeln im Bauch und die Zärtlichkeiten die mir gegeben werden. Meine Geschwister kuscheln sich an mich und wir halten uns warm.
Jetzt höre ich wieder die Stille.
Nichts bewegt sich.
Keine Zärtlichkeit kein Kribbeln.
Nur meine Hängematte die so leblos und tot ist und viel zu groß.
So vergeht Stunde um Stunde und meine Angst vor der Stille wächst. Die Spielzeuge auf dem Boden meiner Höhle sind schon lange nicht mehr interessant. Den Rest der stillen Stunden verbringe ich damit zu fressen und zu versuchen in meine Erinnerungen zu flüchten.
Doch da, ein Geräusch. In dieser Stille und Einsamkeit klingt es so laut wie ein Feuerwerk. Mein Herz macht einen kleinen Sprung. Du bist wieder da und kommst scheppernden Schrittes auf meine Höhle zu. Ich bin glücklich und rüttle an meiner Tür voll Hoffnung das es dann schneller geht. Ich springe freudig umher und für einen Augenblick ist die Stille vergessen. Ich versuche Dir zu zeigen wie glücklich ich bin und hoffe, dass Du dann länger bleibst. Doch es ist wie jeden Tag, du verstehst mich nicht und schon nach einem kurzen Moment ist meine Zeit mit Dir um.
Du kennst die Stille nicht.
Doch für mich kommen jetzt wieder die stillen Stunden. Die Zeit der Stille wird immer länger und unerträglicher. Es gab mal Zeiten ohne Stille aber diese Zeiten sind schon ewig vorbei.
Deine “glückliche” Ratte